Social Media Teil 3: Content Erstellung & Kommunikation

In unserem letzten Blog Post haben wir Ihnen erklärt, wie man in nur 5 Schritten eine erfolgreiche Social Media Marketing Strategie erstellt. Falls Sie die ersten zwei Teile unserer Social Media Reihe noch nicht gelesen haben, können Sie das tun:

1. Social Media Teil 1: Der Mehrwert für Ihr Marketing
2. Social Media Teil 2: Konzept & Strategie-Entwicklung – 5 Schritte zum Erfolg

In diesem Blog Post werden wir uns damit beschäftigen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Content generieren und wie Sie am besten mit Ihren Followern kommunizieren.

Bevor wir uns damit auseinandersetzen, wie man erfolgreiche Inhalte für Social Media erstellt, muss zuerst definiert werden, ab wann ein Post als „erfolgreich“ gilt. Zunächst einmal entscheiden Sie selbst, was für Sie Erfolg bedeutet. Erfolg ist aber auf jeden Fall mehr, als nur eine hohe Anzahl an Likes zu erhalten. Bei einem Social Media Post geht es auch um das Engagement, welches Ihrem Post entgegengebracht wird. Somit ist es ebenso wichtig, dass Ihre Posts von den richtigen Leuten kommentiert, geteilt und gespeichert werden.

Das Engagement ist zudem bedeutend, da die Algorithmen der Netzwerke die Anzahl der Interaktionen nutzen, um zu bestimmen, welche Posts in den jeweiligen Feeds angezeigt bzw. gepusht werden.

1. Rückblick auf Ausgangslage

Als erstes müssen Sie auf die erarbeitete Ausgangslage zurückblicken. Schauen Sie sich Ihre Frames of Reference, Points of Parity und Points of Difference zur Content Erstellung erneut an. Diese werden Sie dabei unterstützen, erste inhaltliche Ideen festzuhalten. Nehmen Sie Ihre Points of Parity und Points of Difference auf eine kreative Art und Weise in Ihren Content Plan mit auf, um sicher zu stellen, dass Sie diese auch an Ihre Zielgruppe kommunizieren.

2. Aufmerksamkeit und Nutzen für Ihre Follower

Inhalte, die auf Social Media erfolgreich sind, haben eins gemeinsam: Sie wecken das Interesse der Follower. Um dies zu erreichen, müssen Sie zuerst verstehen, dass ein Mensch vier Aufmerksamkeitsstufen hat. Diese reichen von Automatisch/Unbewusst bis zu Reflektierend/Bewusst (1. Pre-attentive analysis, 2. Focal attention, 3. Comprehension, 4. Elaborative Reasoning).

In den automatischen bzw. unbewussten Stufen^ (pre attentive analysis & focal attention) verhält sich ein Mensch wie im Autopiloten und handelt rein aus Gewohnheit. Aus diesem Grund ist es wichtig, Follower intellektuell zu reizen. Diese werden Ihre Inhalte dann nicht nur aus reiner Gewohnheit liken, sondern mit diesen auch weiter interagieren.

Da das Nachdenken und Reflektieren von Inhalten sehr viel unserer kognitiven Kapazitäten in Anspruch nimmt, sind wir bis zu 90% unserer Zeit im Autopiloten. Wenn Sie erreichen möchten, dass Follower Ihre Posts bewusst wahrnehmen, aus dem Autopiloten herausbrechen und die Elaborative Reasoning Aufmerksamkeitsstufe erreichen, müssen Sie aktiv Argumente in Ihren Post aufnehmen. Kurz und knapp: Bringen Sie Ihre Follower zum Nachdenken! Hierdurch ist es wahrscheinlicher, dass User mit Ihren Posts interagieren – also kommentieren, teilen, speichern und liken.

Die vier verschiedenen Aufmerksamkeitsstufen werden außerdem durch den Nutzen, welche die Inhalte für Ihre Follower haben, beeinflusst. Ist der Inhalt sehr relevant für Nutzer, ist es leichter, seine/ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und die Elaborative Reasoning Stufe zu erreichen.

3. Social Presence

Falls Sie schon ein wenig Benchmarking betrieben haben oder bereits auf Social Media vertreten sind, ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass viele Unternehmen Ihre Mitarbeiter vorstellen und häufig Fotos posten, auf denen Menschen zu sehen sind. Diese Vorgehensweise hat einen psychologischen Hintergrund, welcher sich Social Presence (DE: soziale Präsenz) nennt.

Auf Social Media angewandt besagt dieses Konzept, dass das Vertrauen der Follower erhöht wird, wenn sie das Gefühl haben, auf der anderen Seite des Bildschirms einen anderen Menschen zu sehen. Ein hohes Vertrauen ist besonders wichtig, da Follower mit einem hohen Vertrauen in Ihr Gegenüber eine höhere Bereitschaft haben, sich überzeugen zu lassen (Short, Williams, & Christie, 1976). Wenn Sie Ihr Unternehmen / Ihre Marke personifizieren, haben Sie also eine höhere Überzeugungskraft. Bedenken Sie dies, wenn Sie Ihren Content planen und erstellen.

4. Two-Sidedness

Auf der Kommunikationsebene ist die Methode „Two-Sidendess“, stammend aus der Konsumentenpsychologie, besonders interessant für das Social Media Marketing.

Jeder Mensch verwendet verschiedene Taktiken, um den Überzeugungsversuchen (zum Beispiel einem Social Media Post, der ein bestimmtes Produkt promoted) von Unternehmen auszuweichen. Eine Methode, wie Nutzer den Überzeugungsversuchen ausweichen, ist den Inhalt des Posts anzufechten, indem Sie Gegenargumente suchen oder Ihren Account als nicht vertrauenswerte Quelle kennzeichnen. Durch die richtige Kommunikation können Sie diesen Ausweichversuchen jedoch entgegenwirken.

Kommen Sie Ihren Followern zuvor und machen Sie Gebrauch von „Two-Sidedness“. Nennen Sie die möglichen Gegenargumente in Ihrem Post, bevor Ihre Follower selber darüber nachdenken können. Fransen, Verlegh, Kirmani und Smit (2015) entdeckten in einer renommierten Studie, dass das Nutzen von Gegenargumenten in der unternehmenseigenen Kommunikation dazu führt, dass das Marketing als vertrauenswürdiger wahrgenommen wird.

5. Bildmaterial

Ein weiterer Punkt, auf den Sie achten müssen, wenn Sie Ihren Content generieren, ist das Bildmaterial, das Sie benutzen. Ob es sich dort um Fotos, Videos oder Grafiken handelt, ist Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass diese eine hochwertige Qualität haben, da viele Social Media Nutzer unbewusst die Qualität des Bildmaterials mit der Qualität der Produkte bzw. Services & Dienstleistungen gleichsetzen. Sie sollten zum Beispiel darauf achten, dass der richtige Teil des Fotos bzw. Videos im Fokus liegt und dass die farbliche Zusammensetzung des Inhaltes stimmt. Gleichermaßen sollten Menschen, die auf Ihren Inhalten zu sehen sind, eine gute Körperhaltung haben.

6. Textlänge & Hashtags

Versuchen Sie Ihre Social Media Texte kurz zu halten, denn die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Menschen liegt zurzeit bei 8 Sekunden. Damit liegen wir eine Sekunde hinter dem Goldfisch! Schreiben Sie also keine Romane und versuchen Sie, auf den Punkt zu kommen. Gerade auf Instagram hilft es, den Text in Absätze zu unterteilen und Emojis zu nutzen, um den Post etwas aufzulockern.

Die kurze Aufmerksamkeitsspanne überträgt sich natürlich auch auf Videos. Achten Sie darauf, dass Ihr Videomaterial nicht länger als 40 Sekunden ist.

Auch Ihre Hashtags sollten Sie mit Bedacht wählen, denn die richtige Nutzung der Hashtags ermöglicht die Steigerung der Reichweite Ihrer Posts. Denken Sie bei der Auswahl der Hashtags daran, dass ein Hashtag Ihren Post katalogisiert. Sie sollten darauf achten, dass der Hashtag eine Nutzung zwischen ca. 5.000 und 100.000 hat. Wenn Sie generische Hashtags nutzen (z.B.: #love #happiness), welche schon Millionen Mal verwendet wurden, steht Ihr Post in direkter Konkurrenz zu allen anderen Posts in diesen Kategorien. Dadurch schwindet die Chance, dass Ihr Post durch diesen Hashtag gesehen wird. Außerdem sollten Sie bedenken, dass nicht jeder Hashtag für jedes Unternehmen funktioniert. Probieren Sie verschiedene aus und verwenden Sie nicht nur ein festgelegtes „Set“ für jeden Ihrer Posts.

Außerdem sollten Sie beim Planen Ihres Contents darauf achten, dass Sie eine Vielfalt an Inhalten einplanen. So müssen nicht alle Inhalte von Ihnen stammen – teilen Sie Inhalte von relevanten Accounts in Ihrer Branche. Somit zeigen Sie Ihren Followern zudem, dass die Gemeinschaft auf den Netzwerken von Bedeutung für Sie ist.

Quellen:

Fransen, M., Verlegh, P., Kirmani, A., Smit, E.G. (2015). A typology of consumer strategies for resisting advertising, and a review of mechanisms for countering them. International Journal of Advertising: The Review of Marketing Communications, 1-11. DOI: 10.1080./02650487.2014.995284

Short, J., Williams, E., Christie, D. (1976). The Social Psychology of Telecommunications. Wiley. ISBN: 0471015814